Exposition

Exposition bezeichnet in der Psychologie die direkte Konfrontation mit einem angstauslösenden Reiz, um die emotionale Reaktion auf diesen Reiz zu verändern. Dieser Prozess basiert auf der Theorie der Habituation, einem Lernmechanismus, bei dem die Stärke der Reaktion auf wiederholt präsentierte Reize im Laufe der Zeit abnimmt.

Exposition

Durch wiederholte Exposition verliert der angstauslösende Reiz seine bedrohliche Wirkung und die damit verbundene Angst wird reduziert. Das Konzept bildet eine der effektivsten Methoden zur Behandlung von Angststörungen, Phobien und posttraumatischen Belastungsstörungen.

Wirkprinzip der Exposition

Die zugrundeliegende Annahme der Exposition ist eine dysfunktional gewordene Reiz-Reaktionsverbindung, bei der auf einen Reiz (z.B. Aufenthalt in einer Menschenmenge) eine negative Gefühlsreaktion (z.B. Panik) folgt.

Diese Verbindung zwischen dem Reiz und der Reaktion ist dabei so stark, dass durch den auslösenden Reiz immer wieder die negativ besetzte Reaktion ausgelöst wird. Aus Angst vor der folgenden Reaktion möchten sich Betroffene dieser Situation nicht mehr aussetzen, was die Vermeidung der Reizsituation zur Folge hat. Die Entwicklung von Vermeidungs- und Sicherheitsstrategien lindert die negativen Gefühle allerdings nur kurzfristig.

Grundsätzlich hält dieses Sicherheitsverhalten die Störung langfristig aufrecht: Die Angst vor dem Erleben der negativen Emotionen führt zur Vermeidung der Situation, was wiederum die Angst vor der Situation selbst erhöht. Mithilfe der Exposition wird dieser Teufelskreis durchbrochen und die hohe emotionale Anspannung gesenkt, die durch die Darbietung des Reizes ausgelöst wird.

Ablauf der Expositionstherapie

Einer Exposition geht immer eine Klärung des Störungsbildes, der Funktion der Störung sowie der aufrechterhaltenden Faktoren voraus. Anhand dessen werden die Reize und Situationen evaluiert, die unangenehme Gefühle bei den Betroffenen auslösen.

Die Patienten werden im Rahmen der Exposition direkt und willentlich mit jenen Reizen konfrontiert, welche sie sonst bewusst vermieden haben. Die Therapeuten nehmen dabei eine begleitende Rolle ein, indem sie die Betroffenen wiederholt auf die eigene Wahrnehmung und Intensität der negativen Empfindungen hinweisen. Ziel ist es, die Erfahrung zu vermitteln, dass die emotionale Erregung abnimmt und man sich an die noch belastende Situation gewöhnt.

Hierbei ist es besonders wichtig, dass auf die Vermeidungs- und Sicherheitsrituale verzichtet wird, wodurch die Abnahme der negativen Gefühle nicht auf diese zurückgeführt werden kann. Die Übungen werden ständig wiederholt, um die bestehende Reiz-Reaktionsverbindung weiter zu schwächen und den Teufelskreis der sogenannten „Erwartungsangst“ zu durchbrechen. Auch außerhalb der Therapiestunden ist es wichtig, dass sich die Betroffenen mit den Konfrontationsübungen befassen.

Anwendung der Expositionstherapie

Eine Expositionstherapie kommt insbesondere bei Erkrankungen infrage, bei denen Ängste und Vermeidungsverhalten eine zentrale Rolle spielen und das tägliche Leben einschränken. Sie ist besonders wirksam bei der Behandlung von Phobien, Panikstörungen, generalisierter Angststörung und posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS). In der therapeutischen Praxis wird die Exposition schrittweise intensiviert, wobei die Dosierung des angstauslösenden Reizes und die Art der Konfrontation individuell an die Bedürfnisse des Patienten angepasst werden.

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