Narzissmus

Narzissmus bezeichnet ein Persönlichkeitsmerkmal, das durch ein starkes Bedürfnis nach Anerkennung und ein überhöhtes Selbstbild gekennzeichnet ist.

Narzissmus

In moderaten Formen ist Narzissmus ein normales Persönlichkeitsmerkmal, das jedoch zu einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung (NPS) führen kann, wenn es das tägliche Leben und zwischenmenschliche Beziehungen beeinträchtigt.

Unterschied zwischen Narzissmus und narzisstischer Persönlichkeitsstörung

Der Begriff „Narzissmus“ wird oft verwendet, um Menschen zu beschreiben, die ein starkes Bedürfnis nach Bewunderung und Anerkennung haben. Narzissmus als Persönlichkeitsmerkmal ist keine klinische Diagnose und kann in gesunden Grenzen existieren, ohne dass es zu signifikanten Problemen im Leben einer Person führt. Menschen mit narzisstischen Zügen suchen in der Regel Bestätigung und können relativ stabile soziale und berufliche Beziehungen führen.

Im Gegensatz dazu beschreibt die NPS eine klinische Diagnose, die von tiefgreifenden und stabilen Verhaltens- und Denkmustern geprägt ist. Diese Störung geht über gelegentliche narzisstische Tendenzen hinaus und hat signifikante Auswirkungen auf das tägliche Leben sowie die Fähigkeit, zwischenmenschliche Beziehungen zu führen.

Menschen mit NPS zeigen häufig ein dauerhaft grandioses Selbstbild, sind sehr empfindlich gegenüber Kritik und haben Schwierigkeiten, Empathie für andere zu entwickeln. Diese Merkmale können zu wiederholten Konflikten und Isolation führen, sowohl im persönlichen als auch im beruflichen Bereich.

Während der Begriff „Narzissmus“ auf ein Persönlichkeitsmerkmal verweist, das in einem gewissen Maße in allen Menschen vorkommen kann, beschreibt die narzisstische Persönlichkeitsstörung eine schwerwiegende und lang anhaltende psychische Erkrankung, die die Funktionsweise einer Person erheblich einschränken kann.

Symptome der narzisstischen Persönlichkeitsstörung

Die Symptome einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung äußern sich in verschiedenen Bereichen des Lebens und beinhalten häufig:

  • Übermäßiges Bedürfnis nach Bewunderung
  • Eine überhöhte Wahrnehmung der eigenen Bedeutung, wobei die eigenen Fähigkeiten und Erfolge oft überschätzt werden
  • Mangel an Empathie
  • Ausbeutung von Beziehungen aus dem Bedürfnis nach Selbstbestätigung heraus und nicht aus gegenseitigem Interesse
  • Ein ständiges Gefühl, von anderen beneidet zu werden und das Verlangen, andere zu beneiden.
  • Häufiges Auftreten von Überheblichkeit und der Glaube an die eigene Überlegenheit

Ursachen der narzisstischen Persönlichkeitsstörung

Die genauen Ursachen für die Entstehung einer NPS sind noch nicht vollständig geklärt, doch es wird davon ausgegangen, dass eine Kombination aus genetischen, entwicklungspsychologischen und umweltbedingten Faktoren eine Rolle spielt.

Ein inkonsistentes oder unangemessenes Elternverhalten in der Kindheit, wie etwa Vernachlässigung oder Überidealisierung, kann das Risiko erhöhen, dass sich eine NPS entwickelt.

Auch gesellschaftliche Einflüsse, wie die Betonung von Erfolg und äußerer Anerkennung in den Medien, können zur Ausprägung narzisstischer Tendenzen beitragen.

Psychotherapie bei narzisstischer Persönlichkeitsstörung

Die Behandlung einer NPS ist eine komplexe und langfristige Herausforderung. Betroffene Personen haben häufig Schwierigkeiten, das eigene Verhalten und dessen Auswirkungen auf andere zu erkennen, was die Bereitschaft zur Therapie erschwert.

Dennoch bietet eine fundierte psychotherapeutische Behandlung die Möglichkeit, signifikante Verbesserungen in der Lebensqualität und in den zwischenmenschlichen Beziehungen zu erreichen.

Ein zentrales Ziel der Therapie ist es, den Patient:innen zu einer realistischeren Selbstwahrnehmung zu verhelfen und überhöhte Selbstbilder zu hinterfragen, ohne das Grundbedürfnis nach Anerkennung und Selbstwert in ihrer Identität zu vernachlässigen.

Psychotherapie unterstützt dabei, ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln, das weniger von äußerer Bestätigung abhängig ist und mehr aus einer stabilen, inneren Wahrnehmung resultiert.

In der kognitiven Verhaltenstherapie wird das dysfunktionale Denken und Verhalten der Patient:innen aufgegriffen. Dabei geht es darum, die Denkmuster zu erkennen, die zur Aufrechterhaltung narzisstischer Züge beitragen, und diese in gesündere, funktionale Denkweisen umzuwandeln.

Auch die psychodynamische Therapie kann unterstützend wirken, indem sie tiefer liegende, oft unbewusste Konflikte anspricht, die aus frühen Erfahrungen stammen und zur Entwicklung narzisstischer Merkmale beigetragen haben. Diese Einsicht in die Entstehung der Störung fördert ein besseres Verständnis für die eigenen Verhaltensweisen und erleichtert Veränderungen.

Zusätzlich kann Gruppentherapie eine wertvolle Ergänzung zur individuellen Therapie darstellen, um soziale Fähigkeiten zu stärken und Empathie zu fördern. Der Austausch mit anderen in einem sicheren, strukturierten Rahmen ermöglicht es den Betroffenen, ihre zwischenmenschlichen Fähigkeiten zu reflektieren und weiterzuentwickeln.

Da narzisstische Persönlichkeitsmerkmale tief in der Persönlichkeit verankert sind, erfordert die Therapie meist eine langfristige Begleitung. Veränderung geschieht schrittweise und benötigt Zeit. Mit kontinuierlicher therapeutischer Unterstützung ist es jedoch möglich, die Lebensqualität der Betroffenen zu erhöhen, die Beziehungen zu verbessern und eine authentische Selbstwahrnehmung zu entwickeln.

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