Motivation

Motivation wird als der innere Antrieb verstanden, der Verhalten initiiert, aufrechterhält und in eine bestimmte Richtung lenkt, um ein Ziel zu erreichen. Es handelt sich um einen komplexen psychischen Prozess, der sowohl bewusste als auch unbewusste Faktoren umfasst und eng mit der Wahrnehmung von Bedürfnissen, Werten und Zielen verbunden ist.

Motivation

Motivation ist entscheidend für die Umsetzung von Handlungen und die Bewältigung von Herausforderungen, sei es im Alltag oder im Rahmen persönlicher Veränderungen. In der Psychotherapie spielt Motivation eine zentrale Rolle, da sie den Unterschied zwischen bloßen Absichten und tatsächlichen Veränderungen ausmacht.

Eine starke Motivation ist auch erforderlich, um therapeutische Ziele zu erreichen, Verhaltensänderungen zu etablieren und langfristige Fortschritte zu erzielen.

Oftmals sind es innere Blockaden oder ambivalente Gefühle, die die Motivation hemmen können, was den therapeutischen Prozess erschwert. Daher ist die Arbeit mit der Motivation ein integraler Bestandteil vieler psychotherapeutischer Ansätze, um Patientinnen und Patienten zu helfen, ihre Ziele zu identifizieren, zu verfolgen und zu erreichen.

Einflussfaktoren auf Motivation

Die Motivation einer Person kann von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden. Ein zentraler Aspekt ist das Selbstwirksamkeitserleben, also der Glaube an die eigene Fähigkeit, Ziele zu erreichen und Herausforderungen zu meistern. Ein starkes Gefühl der Selbstwirksamkeit fördert die Bereitschaft, aktiv zu werden und an Veränderungen zu arbeiten. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Zielklarheit.

Je klarer und spezifischer ein Ziel formuliert wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass es verfolgt wird. Unklare oder vage Ziele führen hingegen oft zu Frustration und dem Abbruch von Vorhaben.

Die emotionale Bedeutung eines Ziels spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Positive Emotionen, wie Freude oder Begeisterung, können als starke Motivatoren wirken. Im Gegensatz dazu können negative Emotionen wie Angst oder Frustration die Motivation hemmen.

Das Rubikon-Modell der Motivation

Ein hilfreiches Modell zur Erklärung des Motivationsprozesses ist das Rubikon-Modell von Julius Kuhl. Es beschreibt den Motivationsprozess in vier Phasen:

  1. Prädezisionale Phase: In dieser Phase erfolgt die Entscheidung, ein Ziel zu verfolgen. Es werden Optionen abgewogen und die möglichen Konsequenzen einer Handlung bewertet. Diese Phase ist durch Überlegungen und Abwägungen geprägt, die zur Entscheidung führen, ob ein bestimmtes Ziel angestrebt wird.
  2. Präaktionale Phase: Nachdem die Entscheidung getroffen wurde, wird in dieser Phase die Umsetzung des Ziels geplant. Es werden konkrete Handlungsstrategien entwickelt und Ressourcen mobilisiert. Diese Phase stellt den Übergang vom Überlegen zum Handeln dar.
  3. Aktionale Phase: In der aktiven Phase wird das Ziel verfolgt, und konkrete Handlungen werden umgesetzt. Die Motivation in dieser Phase bezieht sich auf die kontinuierliche Anstrengung und das Festhalten an den geplanten Schritten, trotz möglicher Rückschläge oder Herausforderungen.
  4. Postaktionale Phase: Nach der Handlung erfolgt die Reflexion. In dieser Phase wird das Ergebnis bewertet, und es wird geprüft, ob das Ziel erreicht wurde und inwieweit der Prozess zufriedenstellend war. Positive Rückmeldungen und das Erleben von Erfolg stärken die Motivation für zukünftige Vorhaben.

Das Rubikon-Modell verdeutlicht, dass Motivation nicht nur ein einmaliger Impuls ist, sondern ein dynamischer Prozess, der sich über mehrere Phasen erstreckt und kontinuierliche Anpassung erfordert.

Förderung von Motivation in der Psychotherapie

In der psychotherapeutischen Praxis ist die Förderung von Motivation ein wesentlicher Bestandteil der Behandlung. Insbesondere bei Patientinnen und Patienten, die Schwierigkeiten haben, Veränderungen umzusetzen oder ihre Ziele zu erreichen, sind gezielte Interventionen erforderlich.

Die kognitive Verhaltenstherapie spielt eine wichtige Rolle dabei, negative Denkmuster zu identifizieren und zu verändern, die die Motivation blockieren könnten. Die Förderung eines positiven Selbstwirksamkeitserlebens ist ein weiteres zentrales Ziel der Therapie, da das Vertrauen in die eigene Fähigkeit, Veränderungen herbeizuführen, die Motivation nachhaltig steigern kann.

Motivational Interviewing (MI) ist in diesem Zusammenhang eine spezielle Methode, die in der Psychotherapie genutzt wird, um die intrinsische Motivation zu fördern. Dabei wird die Patientin bzw. der Patient durch eine empathische, nicht-direktive Gesprächsführung dabei unterstützt, eigene innere Konflikte zu klären und die Entscheidung zur Veränderung zu treffen.

Darüber hinaus trägt die Festlegung klarer, erreichbarer Ziele sowie die kontinuierliche Reflexion von Fortschritten zur Stärkung der Motivation bei. Kleine Erfolge und positives Feedback fördern das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und sorgen für eine langfristige, nachhaltige Motivation zur Veränderung.

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