Hypochondrie

Hypochondrie bezeichnet eine psychische Störung, bei der Menschen eine übersteigerte Angst haben, ernsthaft krank zu sein, auch dann, wenn keine oder nur harmlose körperliche Symptome vorliegen. Typisch bei Hypochondrie ist, dass die Betroffenen selbst dann davon überzeugt sind, erkrankt zu sein, wenn der Arzt keine körperlichen Erkrankungen feststellt.

Die Hypochondrie gehört zu den sogenannten somatoformen Störungen. Diese Störungen, die auch als psychosomatische Erkrankungen bezeichnet werden, lösen seelische Probleme mit körperlichen Beschwerden aus.

Hypochondrie

Typische Symptome der Hypochondrie

Hypochondrie äußert sich in einer Vielzahl von Symptomen, die individuell unterschiedlich ausgeprägt sein können. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

  • Eine übertriebene Beschäftigung mit der eigenen Gesundheit und die Überzeugung, an einer oder mehreren schweren körperlichen Krankheiten zu leiden.
  • Panikattacken, wenn die Angst vor schweren Krankheiten zunimmt. Diese zeichnen sich durch Herzrasen, Schwindel und Atemnot aus, was die Betroffenen zusätzlich in ihrer Krankheitsangst bestätigt.
  • Die Krankheits-Angst verschwindet nicht, wenn der Arzt körperliche Erkrankungen ausschließt.
  • Auch wenn verschiedene Ärzte versichern, dass sie körperlich gesund sind, zweifeln Betroffene die Diagnosen an.

Bei vielen Menschen, die unter Hypochondrie leiden, zeigen sich oft auch weitere psychische Belastungen. So entwickeln bis zu 40 Prozent der Betroffenen Depressionen, die sowohl als Ursache aber als auch als Folge der anhaltenden Ängste auftreten können. Zudem leiden etwa 20 Prozent an somatoformen Störungen, bei denen körperliche Beschwerden ohne erkennbare organische Ursachen bestehen.

Ursachen der Hypochondrie

Die genauen Ursachen der Hypochondrie sind vielfältig und noch nicht abschließend geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass verschiedene psychologische und biografische Faktoren zur Entstehung beitragen können. Ein übersteigertes Angstempfinden kann beispielsweise durch prägende Kindheitserfahrungen, wie schwere Erkrankungen oder Todesfälle im familiären Umfeld, begünstigt werden. Auch eine überbehütete oder übervorsichtige Erziehung kann die Entwicklung von Krankheitsängsten beeinflussen.

Darüber hinaus können eigene Erfahrungen mit bedrohlichen medizinischen Diagnosen zu einer erhöhten Sensibilität gegenüber körperlichen Symptomen führen. In vielen Fällen werden hypochondrische Symptome durch auslösende Faktoren wie Stress, Belastungssituationen oder gesundheitliche Verunsicherungen verstärkt.

Behandlungsmöglichkeiten bei Hypochondrie

Bei der Behandlung der Hypochondrie spielt die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) eine zentrale Rolle. Sie zielt darauf ab, die dysfunktionalen Denk- und Bewertungsmuster zu identifizieren und zu verändern, die zur Aufrechterhaltung der Krankheitsängste beitragen. Ergänzend werden häufig achtsamkeitsbasierte und entspannungsfördernde Verfahren eingesetzt, wie beispielsweise das Programm der Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR). Diese Ansätze unterstützen dabei, den Umgang mit stressauslösenden Situationen zu verbessern und das Körperbewusstsein zu stärken.

Ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Therapie ist die Konfrontation mit angstauslösenden Reizen. Im Rahmen der Konfrontationstherapie werden Betroffene schrittweise mit den Situationen oder Symptomen konfrontiert, die typischerweise Vermeidung oder intensive Ängste hervorrufen.

Ziel dieser Methode ist es, die angstauslösenden Reize zunehmend als weniger bedrohlich zu erleben und neue, realitätsnahe Erfahrungen im Umgang mit der Angst zu sammeln.

In ausgeprägten Fällen, insbesondere bei starkem Leidensdruck oder begleitenden psychischen Störungen wie Depressionen oder generalisierten Angststörungen, kann eine medikamentöse Unterstützung sinnvoll sein. Zum Einsatz kommen hierbei in der Regel Antidepressiva oder angstlösende Medikamente, die in Kombination mit psychotherapeutischen Maßnahmen zur Symptomlinderung beitragen können.

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